Paweł-Adamowicz-Preis für die polnische Stadt Michałowo

Die polnische Stadt Michałowo ist mit dem Paweł-Adamowicz-Preis ausgezeichnet worden. Stadt und Bevölkerung von Michałowo hatten spontan Flüchtlingen geholfen, die im Niemandsland zwischen Polen und Belarus festsaßen, nachdem die polnische Regierung im September 2021 als Reaktion auf die Begünstigung illegaler Migration durch Belarus den Ausnahmezustand verhängt hatte. Die Kommunalverwaltung von Michałowo stellte Kleidung, warme Mahlzeiten und Übernachtungsmöglichkeiten für die Menschen in Not bereit. Dabei wurde sie von Nichtregierungsorganisationen unterstützt. Seit dem Ausbruch des Krieges errichtet die Stadt zudem in Bondary, einem Dorf nahe der Grenze, Notunterkünfte für Familien aus der Ukraine.

Ein Sonderpreis ging an den Bürgermeister der südukrainischen Stadt Hola Prystan, Olexander Babitsch, der seit März 2022 gefangen gehalten wird, weil er die Bevölkerung seiner Stadt zu schützen versuchte. Babitsch erhielt den Sonderpreis stellvertretend für alle ukrainischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die seit Beginn der russischen Invasion entführt und gefoltert wurden.

Der nach dem 2019 ermordeten Bürgermeister von Danzig benannte Bürgermeister-Paweł-Adamowicz-Preis würdigt besondere Verdienste um Freiheit und Solidarität und bei der Bekämpfung von Intoleranz, Unterdrückung und Fremdenfeindlichkeit. Verliehen wird der Preis gemeinsam von der Stadt Danzig, dem Internationalen Netzwerk Städte der Zuflucht und dem Europäischen Ausschuss der Regionen, dem Paweł Adamowicz angehörte. Der Preis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Erste Preisträgerin im vergangenen Jahr war die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker.


Bürgermeister-Paweł-Adamowicz-Preis: Mayor Paweł Adamowicz Award (europa.eu)