Uns erreichte ein Partnerschaftsgesuch aus dem Westen Kameruns, aus der Gemeinde Bamendjou. Das Bergdorf Bamendjou war in den späten 1950er Jahren eine der ersten administrativen Strukturen, die sich auf die Unabhängigkeit Kameruns nach der Kolonialherrschaft vorbereitet hat. Heute regieren zwei politische Parteien, die SDF (Social Democratic Front) und die CPDM (Cameroon people democratic Movement). Seit Juni 2021 ist Xavier Takam Bürgermeister (CPDM).
Bamendjou hat eine Fläche von 101 km2 und rund 50.000 Einwohner*innen. Wirtschaftlich leben die Menschen hauptsächlich vom Kleinhandel, der Viehzucht und dem Handwerk. Die lokale Agrikultur besteht größtenteils aus dem Anbau von Kartoffeln, Mais, Bohnen, Erdnüssen und Kaffee. In den rund 80 Schulen wird Französisch, Englisch, sowie die lokalen Sprachen Ngemba und Ghomala gelehrt. Neben einer Vielzahl an kulturellen Festivals rühmt die Gemeinde sich mit ihrem Jugendrat, sowie ihrem Tag für Kinder- und Jugendaktivitäten, der jährlich am 11 Februar als großes Fest organisiert wird.
Der Gemeinderat sucht explizit nach deutschen Partnerschaftskommunen, um sich über folgende Themen auszutauschen: nachhaltige Entwicklung, Bildung, Gesundheit, Wasser und sanitäre Einrichtungen, Straßenbau, erneuerbare Energien und smarte Landwirtschaft.
(Februar 2023)
Von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt erreichte uns ein kommunales Partnerschaftsgesuch der kamerunischen Bezirkskommune Bafoussam II aus der Region Ouest der Republik Kamerun, die eine kommunale Partnerschaft mit einer deutschen Kommune eingehen möchte.
Die Bezirkskommune Bafoussam II zählte nach der allgemeinen Volkszählung im Jahr 2005 121.282 Einwohner und liegt im Westen des Landes.
Die Bewohner der Kommune Bafoussam II sind Nachfahren der Volksgruppe Tikar aus dem Noun-Bezirk. Nach dem Stand der Geschichte waren die ersten Entdecker, die nach Bafoussam kamen Deutsche. Die Hauptsprache ist Baleng. Dabei handelt es sich um einen bamilekischen Dialekt, denn in kultureller Hinsicht steht die Kommune Bafoussam II unter bamilekischem Einfluss.
Die traditionelle Gesellschaft ist stark hierarchisch organisiert. Es gibt 3 Häuptlinge, und zwar: die Häuptlinge von Baleng, Bapi und Bandeng. Bei der Ausübung ihrer Macht werden sie durch Räte der Würdenträger und Diener unterstützt.
Die wirtschaftliche Hauptaktivität der Kommune Bafoussam II ist die Landwirtschaft. Darüber hinaus verfügt die Kommune Bafoussam II über ein starkes touristisches Potenzial. Hervorzuheben sind Kraterseen, Wasserfälle, Kaskaden, einen See mit Flusspferden sowie traditionelle „Chefferien“ (Häuptlingssitze). Dieses starke touristische Potenzial ist leider nicht erschlossen und wird nicht genutzt.
Gewünschte Kooperationsfelder innerhalb der künftigen Partnerschaft mit einer deutschen Kommune sind Tourismusentwicklung, Umweltschutz (Abfallentsorgung, erneuerbare Energien, Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, nachhaltige Landwirtschaft), Raumplanung und –gestaltung, Betreuung von Menschen mit Behinderungen, älteren Menschen, Kleinkindern, Straßenkindern, Gender-Ansatz und Geschlechterdiskriminierung, Bekämpfung von Jugendkriminalität.
(September 2019)