Partnerschaftsgesuche aus der Türkei


Sur

Die Gemeinde Sur liegt in der Provinz Diyarbakir in Südostanatolien und zählt um die 100.000 Einwohner. Historisch betrachtet wurde die Region im Laufe der Jahrhunderte von vielen verschiedenen Gruppen bewohnt. Funde lassen darauf schließen, dass das Gebiet bereits vor 9000 Jahren besiedelt war. Heute leben die verschiedenen Kulturen in Sur Seite an Seite.

Die Stadt ist reich an historischer Architektur, die noch heute gut erhalten ist. Die relevantesten Bauten sind die Stadtmauer von Diyarbakir und die Hevsel-Gärten, die beide auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe stehen. Darüber hinaus prägen eine Vielzahl an historischen Moscheen, Kirchen und Museen das Stadtbild, weshalb Sur seinen traditionellen Charakter beibehalten hat und teilweise auch als „Open-Air-Museum“ beschrieben wird.

Die Arbeit an den UNESCO-Sehenswürdigkeiten gehört zu den wichtigsten wirtschaftlichen Tätigkeiten der Stadt. Der Tourismus, der durch das Weltkulturerbe angezogen wird, soll weiter ausgebaut und durch weitere Angebote wie Kultur- und Kunstfestivals ergänzt werden. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf der Zugänglichkeit der Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen liegen, um benachteiligte Gruppen mit einzubeziehen. Schon jetzt reicht das kulturelle Angebot der Stadt von Festivals über Konzert- und Theatervorstellungen bis hin zu Ausstellungen in Kulturhäusern, Museen und historischen Spielstätten. Ebenso gibt es eine Vielzahl an Sportevents, -Kursen und -Wettkämpfen für jede Altersgruppe.

Sur erhofft sich eine Zusammenarbeit in folgenden Bereichen: Kultur und Bildung, Wirtschaft und Umwelt, Architektur und Stadtplanung. Dazu zählt die Instandhaltung des UNESCO-Weltkulturerbe und der Ausbau der für den Tourismus relevanten Infrastruktur.

Im Bereich Landwirtschaft soll es durch die technische Unterstützung der Produzenten zu einer Stärkung nachhaltiger und lokaler Produktionen kommen. Dabei sollen Bewässerungsmöglichkeiten verbessert werden, um ökologische und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Außerdem ist die Ausweitung weiblicher Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt und die allgemeine Frauenförderung ein weiteres Ziel der Stadt.

Sur hat bereits verschiedene Partnerschaften innerhalb der Türkei und mit den angrenzenden Ländern Armenien, Iran und Irak. Außerdem besteht eine Partnerschaft mit den Gemeinden Álava und Gernika in Spanien.

(2025)


Erzincan

Die Stadt Erzincan im Osten der Türkei hat etwa 242.000 Einwohner und sucht nach einer Partnerkommune in Deutschland. Erzincan ist bekannt für die reiche Geschichte, kulturelle Vielfalt und natürlichen Ressourcen. Außerdem zeichnet sich die Stadt durch eine hohe Lebensqualität aus – mit niedriger Kriminalitätsrate, sauberer Luft, erschwinglichem Wohnraum und einer engen sozialen Gemeinschaft. Die Stadt ist ruhig, sicher und familienfreundlich.

Die Region ist geprägt von einer beeindruckenden Naturkulisse, bestehend aus Bergen, Flüssen und Tälern, was sie zu einem idealen Ort für Naturtourismus und nachhaltiger Entwicklung macht. Obwohl der Tourismus noch nicht vollständig erschlossen ist, verfügt Erzincan über großes Potenzial im Bereich Öko- und Abenteuertourismus. Beliebte Attraktionen sind der Munzur-Nationalpark, die Skigebiete am Ergan-Berg, Thermalquellen sowie historische Stätten wie die Altstadt Kemaliye (UNESCO-Tentativliste) und der Mama Hatun-Komplex. Die Region hat eine jahrtausendalte Geschichte und war Heimat verschiedenster Zivilisationen, darunter Urartäer, Perser, Römer, Seldschuken und Osmanen. Das kulturelle Erbe ist sichtbar in traditionellen Bauwerken, regionaler und lebendigen Handwerkskünsten wie Kupferverarbeitung und Weberei.

Erzincan besitzt eine ländlich geprägte Infrastruktur mit zahlreichen Dörfern, Landwirtschaftsbetrieben und handwerklicher Produktion. Durch das kontinentale Klima, fruchtbare Böden und sauberes Gebirgswasser entstehen hochwertige Agrarprodukte mit wachsender Marktpräsenz. Besonders beliebt sind Honig, Käse und getrocknete Früchte aus der Region. Erzincan fördert insbesondere Projekte mit ökologischem und technologischem Mehrwert. Es bestehen Partnerschaften mit Universitäten und Technologiezentren, um Forschung und Entwicklung in die industrielle Produktion zu integrieren.

Der lokale Handel basiert auf einem dichten Netzwerk kleiner und mittlerer Unternehmen, Handwerksbetrieben, landwirtschaftlichen Kooperationen und Einzelhandelsstrukturen. In den letzten Jahren wurden bedeutende Fortschritte im Bereich der industriellen Entwicklung gemacht, vor allem bei der Lebensmittelverarbeitung, Metallverarbeitung und erneuerbaren Energien.

Erzincan ist weit mehr als eine Provinzhauptstadt in Ostanatolien – sie ist ein Zentrum des sozialen Zusammenhalts, der Katastrophenvorsorge, des Ehrenamts und der zivilgesellschaftlichen Innovation. Die Stadt bietet moderne und vielfältige Einrichtungen zur Förderung des sozialen, kulturellen und sportlichen Lebens ihrer Bürgerinnen und Bürger. Sie verfolgt eine gezielte Sportstrategie im Breiten-, Jugend- und Spitzensport. Vielfältige Programme zur Armutsbekämpfung, Frauenförderung und Integration von Minderheiten stärken den sozialen Zusammenhalt.

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten der Partnerschaft sollen demnach folgende Themen zählen:

1)    Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit 
2)    Jugend, Bildung und Bürgerbegegnung 
3)    Tourismus, Kultur und Regionalwirtschaft 
4)    Soziale Inklusion & Zugänglichkeit 
5)    Digitalisierung & Smarte Kommunen 
6)    Gemeinsame Projekte im Rahmen von EU-Förderprogrammen.

Erzincan verfolgt eine strategische Vision, die ökologische Nachhaltigkeit, soziale Inklusion und internationale Kooperation in den Vordergrund stellt – ideal für zukunftsorientierte Partnerschaften auf europäischer Ebene. 
Ziel dieser Partnerschaft ist es, auf Basis gegenseitigen Respekts und europäischer Werte langfristige, strukturierte und zukunftsorientierte Kooperationsfelder zu entwickeln. Die Stadt Erzincan wünscht sich einen lebendigen und wachsenden Austauschraum für Ideen, Lösungen und gemeinsame Visionen.

(2025)


Çayirli

Die Gemeinde Çayirli in der Türkei ist am Aufbau einer Partnerschaft mit einer deutschen Kommune interessiert. Çayirli liegt am westlichen Rand der Region Nord-ostanatolien und ist von bergigem Terrain umgeben. Die Gemeinde ist für ihre natürliche Schönheit und ihre historischen Stätten bekannt. Einer der höchsten Berge der Region, der Keşiş Dağlari, und der Yedigöller-See machen die Gemeinde zu einem attraktiven Ziel für Naturliebhaber und für den Tourismus. Çayirli besteht aus ver-schiedenen Dörfern mit antiken Stätten aus der vor- und nachgeschichtlichen anatolischen Zivilisation, darunter Schlösser, Tempel, Ruinen, Kirchen und monumentale Gräber. Hier sind die Spuren eines tiefen historischen Erbes zu finden. 

Die Gemeinde ist für ihre vielfältigen wirtschaftlichen Aktivitäten, insbesondere in der Landwirtschaft bekannt. Außerdem ist Çayirli die Heimat des Tulum-Käses und verfügt somit über eine gut etablierte Produktion von Milch und Milchprodukten. Darüber hinaus ist die Gemeinde in der Süßwasserfischerei, in der Bienenzucht und in der Erdölproduktion tätig. Im Rahmen der Landwirtschaft fördert Çayirli nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und moderne Anbautechniken, um die Produktqualität und das Einkommen der Landwirte zu verbessern. 

Die Gemeinde Çayirli sucht nach Partnern, die in Bereichen wie nachhaltige Entwicklung, grüne Energie, Klimaschutz, Bildung, Landwirtschaft, Viehzucht, kulturelle Integration und Gleichstellung der Geschlechter tätig sind. Insbesondere wünscht die Gemeinde sich starke Partnerschaften für Entwicklungsprojekte, da soziale Gleichberechtigung, wie Chancengleichheit in der Bildung und umweltbewusste Praktiken, für sie Priorität haben. Mit ihrem Partner würde die Gemeinde gerne lokale Festivals, Workshops und kultureller Austauschprogramme zur Förderung der kulturellen In-tegration und des sozialen Zusammenhalts planen. 

(November 2024) 


Findikli

Die türkische Küstenstadt Findikli ist am Aufbau an einer kommunalen Partnerschaft mit einer deutschen Kommune interessiert. Findikli liegt im Zentrum eines kleinen Bezirks im östlichen Teil der Provinz Rize und erstreckt sich über ca. 409 km2. Die Bevölkerung von rund 17.300 Einwohnern be-steht überwiegend aus Angehörigen der Laz- und Hemşin-Ethnien. Die Stadt hat eine 16,5 km lange Küstenlinie am Schwarzen Meer.

Die Haupteinnahmequelle der Region ist die Landwirtschaft, wobei die wichtigsten Erzeugnisse Haselnüsse und Tee sind. Neben der Landwirtschaft werden auch Fischerei, Imkerei, Viehzucht und Tourismus betrieben.

Die Gemeinde organisiert Aktivitäten wie Fotofestivals, Konzerte, Wanderungen auf historischen Straßen, Gedichtvorträge, Interviews und Büchertage. In kulturellen und sozialen Einrichtungen wird jedes Jahr im August ein 10-tägiges Meeresfest (Vi9e Fest) organisiert, bei dem über die Kultur, Ver-gangenheit und Zukunft der Gemeinde gesprochen wird. Zusätzlich gibt es innerhalb der Gemeindegrenzen zahlreiche Sportanlagen, Seen und Bäche.

Findikli arbeitet mit dem MECI-Ansatz (Bezeichnung für die kollektive Arbeit der lokalen Bevölkerung), um die öffentliche Beteiligung an der Verwaltung zu erhöhen und Bürgerinnen und Bürger in Produktions- und Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen. Als Mitglied von ICLEI ist sie zudem Unterzeichnerin des Konvents der Bürgermeister und des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE), der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene.

Gewünschte Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind der Klimawandel, Governance, kulturelle und künstlerische Aktivitäten, Landwirtschaft und Genossenschaften, Armutsbekämpfung, städtischer Wandel und Bildung.

(August 2024)


Ardahan

Die Stadt Ardahan aus der gleichnamigen türkischen Region sucht nach einer deutschen Partnerstadt. Die 22.000 Einwohner*innen leben wirtschaftlich größtenteils von der Viehwirtschaft und der Milch-, Käse und Honigproduktion. Aufgrund ungünstiger klimatischer Konditionen können Lebensmittel nur entlang der Flüsse angebaut werden. Obwohl sich bisher kaum Industrie oder Tourismus entwickelt hat, besteht in Ardahan ein touristisches Potential. Zwischen dem 15 Juni und dem 15 Juli spielt sich im Damal Gebirge jährlich ein Natur Spektakel ab, bei dem sich die Silhouette des Gründers der türkischen Republik Atatürk im Schatten des Berges bildet. Im Winter können Tourist*innen auf dem See Çıdır Eisfischen und Schlitten fahren. Es gibt außerdem ein kleines Skigebiet und das sogenannte „Schloss des Teufels“ in dem die Überreste einer aus dem 14 Jh. gebauten Zisterne besichtigt werden können.

Theaterstücke, Panels und Konzerte werden hauptsächlich im Sommer organisiert. In den 68 Schulen wird Türkisch gelehrt. Die Bewohner gehören unterschiedlichen Kulturkreisen und Religionen an (Türken, Molokanen, Terekeme, Aserbaidschaner und Kurden) wobei die indigenen Bewohner*innen den Turkmenen angehören und ihre Traditionen, wie zum Beispiel das Tragen von traditionellen Gewändern bis heute bewahren.

Die Stadt Ardahan wünscht sich Kooperationspartner in folgenden Bereichen: Bildung, Empowerment von Frauen und Kindern, Umweltschutz, ökologische Zusammenarbeit, Schutz des Flusses Kura.

(Februar 2023)


Erzurum

Die Gemeinde Erzurum aus dem Osten Anatoliens sucht nach einer deutschen Partnerstadt. Erzurum ist ein türkisches Wintersportgebiet mit 767.848 Einwohner*innen. Die zwei Skigebiete, sieben Ski Resorts und drei Thermalbäder ziehen jährlich rund 400.000 Besucher*innen an. Neben dem Tourismus leben die Bewohner*innen von der Viehwirtschaft und dem lokalen Bergbau, in denen unter anderem Kupfer, Perlit, Bimsstein, Ziegel, Marmor, Chrom und Gips abgebaut wird. In Erzurum gibt es rund 1500 Schulen in denen sowohl Englisch als auch Deutsch gelehrt wird.

Die Gemeinde investiert derzeit stark in die Möglichkeiten der Solarenergie. Daher sucht sie auch explizit nach Kooperationspartnerschaften zu den Themen erneuerba-re Energien, Klimawandel, Zero-Waste, Bergbau, Urbanisierung und Winter-Tourismus.

Erzurum hat bereits bestehende Partnerschaften mit folgenden Städten: Foggia (Italien), Bansko (Bulgarien), Ashgabat (Turkmenistan), Doha (Qatar), Susa und Gence (Aserbaidschan), Bayan Ölgi (Mongolei) und Bishkek (Kirgistan).

(Februar 2023)


İdil

İdil, Kleinstadt und Landkreis, liegt im äußersten Südosten der Türkei in der anatolischen Provinz Şırnak. Die Kommune ist am Aufbau einer kommunalen Partnerschaft interessiert.

İdil hat ca. 28.000 Einwohner und ist stark landwirtschaftlich geprägt, vor allem Trauben und Melonen werden hier angebaut. Besonders sehenswert sind mehrere historische Dörfer, wie z.B. Sare und Midik. Gelehrt werden die Sprachen Türkisch, Englisch und Arabisch. Nachdem mehrere kulturelle Einrichtungen zerstört wurden, ist nun das Stadthaus zentraler Ort kultureller Veranstaltungen und Begegnungen.

In İdil treffen viele Kulturen und Religionen wie Jesiden, Christen und Muslime zusammen. Daher sollte auch eine mögliche deutsche Partnerkommune offen für andere Kulturen sein und sich durch Vielseitigkeit auszeichnen. Bisher unterhält die Stadt keine kommunalen Partnerschaften. Gewünscht sind (Schüler-)Austausche in den Bereichen Kultur und Sprache, die Förderung von Praktika und Referendarstationen im Rahmen des Studiums sowie gegenseitige Besuche. Außerdem wird in İdil ein neuer Park für Frauen und Kinder gebaut, der der Partnerkommune gewidmet werden soll.

(Oktober 2019)