Am 8. April 2022 kamen etwa 120 Vertreter/-innen aus Polen und Deutschland zu einem virtuellen Erfahrungsaustausch über die Unterbringung und Betreuung sowie Begleitung von Geflüchteten zusammen. Im Rahmen der Veranstaltung, die gemeinsam von der deutschen Botschaft in Warschau, dem polnischen Städtebund (ZMP) und dem Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) ausgerichtet wurde, stellten Vertreter/-innen deutscher und polnischer Kommunen gute Beispiele im Hinblick auf Unterbringungsmöglichkeiten, Bildung, Zusammenarbeit mit NRO und psychologischen Betreuungsangeboten vor.
Die Präsidentin des RGRE, Christiane Horsch (Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Schweich), begrüßte die Teilnehmer/-innen gemeinsam mit dem Geschäftsführer des polnischen Städtebundes, Andrzej Porawski, dem Deutschen Botschafter in Polen, Dr. Freytag von Loringhoven, und der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Luise Amtsberg. Sie würdigte die Veranstaltung als gelebtes Zeichen grenzüberschreitender Solidarität: "Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands zwingt Millionen von Menschen zur Flucht in die EU, den polnischen Kommunen kommt hier eine besondere Aufgabe zu. Es ist gut zu sehen, dass die deutschen Kommunen ihren polnischen Partnern in Krisenzeiten beistehen. Die deutschen Partnerschaftskommunen mit ihren vielen Ehrenamtlichen und guten Kontakten sind hier bereits besonders aktiv und brauchen auch dringend zusätzliche Unterstützung der Bundesregierung. Flüchtlingsarbeit wird zunehmend eine kommunale Aufgabe. Ohne die Kommunen wäre eine schnelle unbürokratisch Hilfe nicht denkbar". Der Vorsitzende des Deutsch-Polnischen Ausschusses, Landrat Stefan Löwl (Dachau), der über die Erfahrungen aus seinem Landkreis berichtete, hob die Rolle der kommunalen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hervor: "Wir sehen an den vielfältigen Unterstützungsangeboten, dass kommunale Partnerschaften unverzichtbar für eine starke Europäische Union sind. Es gilt, diese Partnerschaften auf allen Ebenen weiter voranzutreiben und zu stärken."